Das YOGA TEGERNSEE SHALA ist seit 2017 eine feste Institution für Ashtanga Yoga am Tegernsee. Wir wollen wissen, was genau hinter der Ashtanga Methode steckt, was ein Mysore Programm ist und für wen das sportliche Angebot die richtige Wahl ist. Dazu haben wir zwei Yogaschüler befragt: Patrick (33 Jahre) und Michaela (56 Jahre) geben uns einen Einblick in ihre Yogapraxis.
TS: Hallo Patrick, hallo Michaela, vielen Dank, dass ihr euch Zeit für dieses Interview genommen habt. Ihr seid langjährige Schüler des YOGA TEGERNSEE SHALAs, einem Yoga-Studio mit Spezialisierung auf Ashtanga Yoga. Patrick, du bist ein sportlicher Typ – was hat dich zum Ashtanga Yoga gebracht?
Patrick: Sport ist mir sehr wichtig. Ich gehe im Winter gern Skifahren und Skitouren, das restliche Jahr spiele ich noch einmal die Woche Fußball, gehe Mountainbiken oder in die Berge zum Wandern. Ich hatte als aktiver Amateur-Fußballer immer sehr viele Verletzungen und oft Probleme mit dem Rücken.
Als ich vor rund vier Jahren ins Oberland gezogen bin, habe ich bei Andrea Ashtanga Yoga ausprobiert und es war genau meins.
TS: Warum bevorzugst du Ashtanga im Vergleich zu anderen Yogaklassen wie Hatha-Yoga Stunden?
Patrick: Zum einen ist Ashtanga sehr körperlich und bewegungstechnisch fordernd. Ashtanga hat einen ganz körperlichen Ansatz mit viel Kräftigung und Dehnung. Und vor allem Dehnung kam bei mir immer zu kurz. Zudem hat mich die Individualität überzeugt: Im Ashtanga kann ich das sogenannte „Mysore Programm“ besuchen. Jeder trainiert dort individuell für sich, orientiert sich aber an der vorgegebenen Reihenfolge der Ashtanga-Serie. Unsere Lehrerin Andrea ist da, um zu korrigieren, Hilfestellung zu geben und jeden zu unterstützen. Also trainiere ich im Mysore in meinem eigenen Tempo und mache die Übungen (Asanas) in der Form, die mein Körper aktuell zulässt.
TS: Mysore habe ich noch nicht gehört, aber es klingt sehr faszinierend. Kannst du noch mal das Mysore-Programm erklären?
Patrick: Ich weiß, witziger Name, aber diese Art es Unterrichts ist nach dem Ursprungsort in Indien benannt, wo Ashtanga traditionell in dieser Art eines unabhängigen Unterrichts gelehrt wird. Statt einer geführten Klasse praktiziert jeder Schüler individuell, basierend auf seinem eigenen Atemrhythmus und seinem persönlichen Fortschritt der vorgegebenen Ashtanga Serie. Die Yogalehrerin bzw. der Yogalehrer ist dabei, um zu unterstützen und zu korrigieren. Aber im Grunde praktiziert jeder für sich selbst. Man lernt seine eigene Yoga-Praxis und das sehr systematisch. Natürlich gibt es hier im Stundenplan auch Yogaklassen, in denen ganz normal angeleitet wird. Ich gehe auch in diese Klassen regelmäßig, sie sind eine sehr gute Abwechslung und unterstützen die eigene Praxis.
TS: Michaela, was hat dich zum Ashtanga Yoga gebracht?
Michaela: Ich hatte zuvor schon Hatha und Vinyasa Yoga Stunden in anderen Studios besucht. Dann kam ich vor sechs Jahren auf Empfehlung zu Andrea und bin seitdem dabeigeblieben, da die Stunden abwechslungsreich und nie langweilig sind.
Es ist die richtige Mischung aus Anspannung und Entspannung, Kräftigung und Dehnung.
TS: Michaela. Bist du auch regelmäßig im Mysore Programm anzutreffen?
Michaela: Ich bevorzuge Privatstunden bei Andrea und praktiziere zusätzlich für mich zu Hause an vier bis fünf Tagen pro Woche. Dies ist für mich die effektivste und auch effizienteste Methode, da ich beruflich sehr eingespannt bin. Andrea zeigt mir immer wieder neue, auf meine Möglichkeiten passende Positionen, korrigiert mich und fordert mich. Sie geht sehr individuell auf mich und meine Bedürfnisse ein.
TS: Es gibt angeleitete Gruppenstunden, Privatstunden und Mysore: Für wen ist das Mysore Programm geeignet und muss man dafür besonders sportlich sein?
Patrick: Nein, es ist für jede und jeden geeignet, man muss nur anfangen und akzeptieren, dass es ein bisschen dauert, bis man selbständig praktizieren kann. Ich glaube, es ist wichtig, einfach offen dafür zu sein und es auszuprobieren. Anfangs habe ich fast nur angeleitete Ashtanga Stunden besucht und bin langsam reingewachsen, bis ich die für mich geeignete Yoga-Praxis gefunden habe. Die ist ein Mix aus angeleiteten Ashtanga Stunden, Stunden mit bestimmten Übungs-Schwerpunkten und eigenen Mysore-Klassen im Studio. Außerdem ist es wichtig, sich nicht zu vergleichen.
Jeder hat seine eigenen körperlichen Voraussetzungen und seinen eigenen Fortschritt, und das ist völlig in Ordnung so.
Auch wenn das für ehrgeizige Menschen manchmal schwer zu akzeptieren ist.
Michaela: Genau! Die Regelmäßigkeit ist wichtig und dann kommen auch die „Erfolge“.
TS: Ihr seid seit sechs Jahren (Michaela) und seit vier Jahren (Patrick) im Shala dabei, habt ihr seitdem körperliche Veränderungen bemerkt?
Patrick: Definitiv! Körperlich bin ich vor allem flexibler geworden. Zudem hat sich die Körperwahrnehmung und Muskelansteuerung im positiven Sinn verändert. Ashtanga hat meinen Körper auf eine ganz neue Weise herausgefordert und die gewonnene muskuläre Stabilität und Flexibilität hilft mir natürlich für meine anderen Sportarten. Und die regelmäßige Praxis hat auch dazu beigetragen, stressige Situationen oder körperliche Einschränkungen aufgrund kleiner Verletzungen gelassener anzugehen.
Michaela: Heute kann ich Positionen in einer Tiefe erreichen, die am Anfang nicht möglich gewesen wären. Durch die Konzentration auf die Praxis in Kombination mit der Atmung enthält Ashtanga auch eine sehr meditative Komponente. Ein super Ausgleich zum stressigen Büro-Job und für mich ein perfekter Start in den Tag. Denn tatsächlich praktiziere ich morgens nach dem Aufstehen. Ich fühle mich dadurch mental und körperlich leistungsfähiger und entspannter.
TS: Vielen Dank für eure Einblicke ins Ashtanga Yoga und eure Zeit.
Das YOGA TEGERNSEE SHALA bietet für Interessierte unverbindliche Einführungsstunden am 19.04, 26.04. und 10.05. um 18 Uhr -Preis 30 € /Anmeldung bitte per E-Mail andrea@yogategernseeshala.de.