
Deine Praxis spielt sich nicht nur auf der Matte ab, sondern auch im Geist und im allgemeinen Lebensstil. Eine große Rolle spielt dabei auch die richtige Ernährung. Denn Essen macht glücklich, jedenfalls, wenn man das Richtige isst. Es gibt bestimmte Lebensmittel, die tun unserem Körper gut, andere wiederum sorgen dafür, dass wir uns träge und schlapp fühlen.
Fühlst du dich nach dem Essen voller Energie und könntest Bäume ausreißen? Dann hat sowohl das „Was“ und die richtige Menge gestimmt. In der Yoga- Ernährung wird dies dann als „Sattva“ bezeichnet, was so viel wie „Leichtigkeit“ oder auch „Harmonie“ bedeutet. Durch eine sattvige Ernährung gewinnen wir Kraft und geistige Vitalität. Deshalb sollte nichts gegessen werden, was dich beim Meditieren oder bei den Asanas, den körperlichen Übungen, stört. Eine sattvige Nahrung ist vegetarisch, leicht, gesund und liefert dem Körper wertvoller Nährstoffe und Energie. Außerdem steigert eine entsprechenden Kost das Prana- unsere Lebensenergie.
Plagen dich Völlegfühl, Müdigkeit, Bauchschmerzen oder Blähungen nach dem Essen, waren die Lebensmittel (für dich) wohl eher ungeeignet, zu viel oder sie gehören zu der Kategorie „Tamas“ (Trägheit) oder „ Rajas“ (Unruhe).
– Rajassige Nahrung (die typische Zivilisations-Kost) ist alles, was uns unseren Körper und Geist emotional aufwühlt, unruhig oder nervös macht, weil sie unser ganzes System stimuliert. Dazu zählen zum Beispiel Kaffee, schwarzer oder grüner Tee, Alkohol, scharfes Essen, Eier oder Industriezucker und Weißmehl.
– Als tamassige Lebensmittel bezeichnen wir insbesondere industriell hergestellte Fertigprodukte, Fastfood, Konserven, Tiefkühlprodukte, aber auch Fleisch, Geflügel und Fisch, Alkohol, Tabak und Drogen. (Außerdem Pilze, Zwiebeln, Knoblauch und verdorbene Lebensmittel). Diese Lebensmittel entziehen dem Körper Energie und machen schlapp und träge. Ein ähnliches Gefühl hat man im übrigen auch, wenn man zuviel isst.
Sattvige Ernährung= Clean Eating?
Kannst du mit der „yogischen Ernährung“ (noch) nicht so identifizieren, da du denkst es fällt dir schwer auf deine alten „Gewohnheiten“ zu verzichten, dann ist Clean Eating möglicherweise genau das Richtige für dich.
Beim Clean Eating solltest du möglichst naturbelassene, unverarbeitete Lebensmittel essen und auf stark industriell hergestellte Lebensmittel wie Fast Food und Fertiggerichte verzichten. Dies gilt auch in der yogischen Ernährung. Der wahrscheinlich größte Unterschied: beim Clean Eating musst du nicht grundsätzlich auf Fleisch und Fisch (und deinen Kaffee am Morgen) verzichten. Es bleibt dir selbst überlassen, ob du Fleisch und Fisch essen möchtest. Dabei solltest du natürlich auf eine gute Qualität achten. Wie du siehst, es ist kein starres Ernährungskonzept und das ist auch gut so.
Selbst der große indische Yogalehrer Krishnamacharya sagte, dass „die Ernährung- im übrigen wie alle Aspekte des Yoga- immer im Zusammenhang mit der jeweiligen Person gesehen werden und eine yogische Ernährung keinesfalls vegetarisch sein müsse“. Geschmäcker, kulturelle und ethische Hintergründe, aber auch physiologische Aspekte wie Allergien und Lebensmittel-Unverträglichkeiten unterscheiden uns in unserem Essverhalten. Baue dir das Ernährungskonzept, das zu dir passt.
Die eine perfekte Ernährungsstrategie im Yoga gibt es nicht. Es gibt keine strikte Vorgabe, wie viele Proteine, Kohlehydrate und Co. man täglich zu sich nehmen muss. Jeder Organismus hat andere, individuelle Bedürfnisse, die gilt es rauszufinden. Dein Körper weiß schon, was und wie viel gut für ihn ist. Das zu erkennen ist der erste Schritt, wenn auch die größte Herausforderung in der Yoga-Ernährung.
Erste Schritte:
Essen ist viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Daher lasse dir Zeit und genieße deine Mahlzeiten ganz bewusst. Verschlinge deine Mahlzeiten nicht, kaue gut. Vielleicht fängst du an, Geschmäcker deutlicher wahrzunehmen? Sieh das Essen als eine Art Auszeit, die du nutzt um deine Energiespeicher wieder auf zufüllen. Ein weiterer Vorteil: Durch den bewusst langsamen Verzehr wirst du von kleineren Portionen satt, denn das Sättigungsgefühl stellt sich nämlich erst nach 20 Minuten ein. Für Yogis ist Genügsamkeit ein Gebot, das auch fürs Essen gilt:)
Bevor du dich dann nach dem richtigen Essen wieder auf die Matte schwingst, gib ihm noch Zeit zum Verdauen. Bevor er mit der Nahrung etwas anfangen kann, muss er es in Einzelteile zerlegen. Er arbeitet quasi eh schon auf Hochtouren. Ein Großteil der Verdauung passiert im Darm. Die Bauchspeicheldrüse produziert die notwendigen Verdauungssäfte. Die enthaltenen Enzyme, helfen die Nahrung in ihre Grundbausteine zu spalten. Die Bauchspeicheldrüse produziert auch Insulin, welches den Blutzuckerspiegel reguliert. Würde man ständig Nahrung „nachschieben“, hätte sie gar keine Pause und würde rund um die Uhr arbeiten. Um ihr Zeit zum durchatmen zu geben achten Yogis deshalb darauf, zwischen den Mahlzeiten etwa 4-5 Stunden zu pausieren und vor der Praxis ca. 2 Stunden (bei schweren sogar Mahlzeiten 4 Stunden) nichts zu essen.
Essen soll Spaß machen, gut schmecken und uns nähren, nicht schwächen. Vergiss nicht, täglich ausreichend Wasser und Kräutertees zu trinken (2-3 Liter).
Probier´s doch einfach mal aus;)
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Ich freu mich,
Deine Nadine